Schlafstörungen
Störende Gedanken
Warum habe ich gestern nur…?
Das und das und das habe ich heute wieder nicht geschafft…
Was habe ich morgen alles zu erledigen?
Bin ich für die Besprechung morgen gut vorbereitet?
Was denkt der/die … eigentlich von mir?
Kann ich heute Nacht gut schlafen?
Es ist so wichtig, dass ich heute Nacht gut schlafe!
Gedankenkreisen und Grübelzwang in der Nacht können sehr lästig sein und rauben uns unseren gesunden Schlaf. Wir sind mit unseren Gedanken entweder in der Vergangenheit oder in der Zukunft – und schon ist unsere erholsame Nachtruhe dahin. Wenn dann noch die Angst dazu kommt, in dieser Nacht wieder nicht einschlafen oder durchschlafen zu können, sind wir so sehr auf den Schlaf konzentriert – ich muss jetzt schlafen – dass gar nichts mehr geht.
Jeglicher Druck, alles Sollen, Müssen, jeder Zwang wirkt sich kontraproduktiv auf unseren Schlaf aus. Denn all das erfordert eine erhöhte Gehirnwellenaktivität, während unser Gehirn während des Schlafes auf einer niedrigen Frequenz arbeitet.
Arten von Schlafstörungen
Bei Schlafstörungen unterscheidet man:
- Einschlafstörungen: Sie liegen außergewöhnlich lange wach, oft stundenlang, bevor sich der Schlaf einstellt
- Durchschlafstörungen: Sie erwachen häufig und ohne erkennbaren Grund wie Harndrang oder Durst, und es fällt Ihnen schwer, wieder einzuschlafen
- frühmorgendliches Erwachen: Sie erwachen zwei oder mehr Stunden vor der gewohnten Zeit, und können nicht mehr einschlafen, obwohl Sie weiterhin müde sind
Hinzu kommt bei wiederholten Schlafstörungen die Angst davor, dass man wieder nicht gut schlafen kann. Die Angst vor der Angst. Ein Teufelskreis entsteht.
In vielen Fällen ist eine Schlafstörung eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung. So geht zum Beispiel fast jede depressive Erkrankung mit Schlafstörungen einher, oft zeigen sich Schlafstörungen sogar als erstes Symptom der depressiven Störung.
Wichtig ist daher, vor der Behandlung genau abzuklären, ob die Schlafstörung Folge einer anderen Erkrankung ist, oder als eigenständiges Krankheitsbild zu behandeln ist.
Sie sind nicht alleine
Wer unter Schlafstörungen leidet, hat oft das Gefühl, er wäre der Einzige, der sich durch die Nacht quält, während alle anderen gut schlafen. Wenn sie von einer weiteren Nacht berichten, in der sie mal wieder wach gelegen haben, reagieren Freunde, Arbeitskollegen, ja sogar selbst der Partner mit Tipps wie z. B. „Du musst dich mehr entspannen“, „Trink doch mal ein Glas Wein am Abend“ oder „Schalt halt einfach mal ab“. Um nicht mit gutgemeinten Ratschläge bombardiert zu werden, ziehen es viele Betroffene resigniert vor, gar nicht über ihre Schlafprobleme zu berichten.
Allerdings täuscht der subjektive Eindruck, dass alle anderen gut schlafen könnten, nur man selber nicht. Wissenschaftliche Untersuchungen in vielen westlichen Ländern zeigen:
Etwa jeder 3. Erwachsene leidet gelegentlich unter Ein- oder Durchschlafstörungen.
Bei etwa jedem 10. Erwachsenen liegt aber bereits eine chronische Schlafstörung vor, durch die er sich in seiner Stimmung und Leistungsfähigkeit am Tage erheblich beeinträchtigt fühlt.
Somit zählen Schlafstörungen (neben Kopfschmerzen) zu den häufigsten psychosomatischen Beschwerden.
Tipps vor dem Einschlafen
- Machen Sie sich bereits am frühen Abend eine Liste mit nicht abgeschlossenen/bevorstehenden Tätigkeiten, um diese aus Ihrem Kopf zu bekommen und sich die Angst zu nehmen, diese vergessen zu können.
- Führen Sie ein Dankbarkeitstagebuch. Notieren Sie jeden Abend kurz vor dem Schlafengehen drei Dinge, für die Sie an diesem Tag dankbar waren – das müssen nicht immer großartige Dinge sein, auch über Kleinigkeiten kann man sehr dankbar sein.
- Nutzen Sie in der letzten Stunde vor dem Schlafen keine Medien mehr, gönnen Sie sich lieber eine angenehme Meditation vor dem Zubettgehen.
Tipps, wenn Sie nachts aufwachen und nicht mehr einschlafen können
- Versuchen Sie nicht, nicht zu denken. Kämpfen Sie auf keinen Fall gegen das Grübeln an. Das ist immer kontraproduktiv.
- Konzentrieren Sie sich stattdessen auf Ihren Atem – beobachten Sie sich beim Ein- und Ausatmen. Verschmelzen Sie mit Ihrem Atem.
Therapeutische Ansätze
- Das Erkennen der eigenen Stressmuster und Gedankenwelt hilft. Oft liegen perfektionistische Glaubenssätze dem Schlafproblem zugrunde.
- Auflösen von hinderlichen Blockaden und Glaubenssätzen mittels Hypnoanalyse.
- Erlernen von Selbsthypnose und Entspannunsgtechniken zur Selbstanwendung.